US-Filmstar Ben Stiller hat sich nach seinem Besuch bei Wolodymyr Selenskyj beeindruckt vom ukrainischen Präsidenten gezeigt.
«Er macht einen unglaublichen Job in einer sehr schwierigen Situation», sagte der 56-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Stiller hatte als Sonderbotschafter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR den Präsidenten beim Empfang am Montag mit den Worten «You are my hero» («Du bist mein Held») begrüßt.
Als Selenskyj 2019 Präsident wurde, habe Stiller ihn schon aus der ukrainischen Fernsehserie «Diener des Volkes» gekannt, in der Selenskyj ausgerechnet die Rolle eines Lehrers, der plötzlich Präsident der Ukraine wird, übernimmt. «Es ist ziemlich interessant, dass er eine Serie geschaffen hat, in der er jemanden spielt, der Präsident wird – und dann im echten Leben tatsächlich Präsident wurde», sagte Stiller.
Der Schauspieler («Nachts im Museum») besuchte in dieser Woche in Polen und der Ukraine viele Betroffene des Krieges, zuletzt auch im durch russische Truppen schwer zerstörten Kiewer Vorort Irpin. «Die Lage ist schwer zu begreifen, bevor man sie vor Ort mit den eigenen Augen gesehen hat», sagte Stiller. Er habe auch ein Paar besucht, dessen Haus durch eine Rakete zerstört worden war. «Sie leben trotzdem noch dort, es ist ihr einziges Zuhause, sie haben das Haus selbst gebaut. Wenn ich ihre Geschichten höre, denke ich natürlich auch an meine eigene Familie – es ist unmöglich, sich nicht in diese Lage hineinzuversetzen.»
Trotz seines humanitären Einsatzes kann Stiller sich nicht vorstellen, eine ähnliche Position wie Selenskyj einzunehmen. «Nein, nicht mit dieser riesigen Verantwortung. Ich genieße, was ich tue – Regisseur und Schauspieler sein, Geschichten erzählen. Ich bin sehr beeindruckt, wie er diese Verantwortung schultert. Das sind echt harte Jobs. Nein, ich sehne mich nicht nach so einer Aufgabe.»