Es scheint so als würde Pepper dem Gespräch die ganze Zeit neben der Bühne aufmerksam folgen. Aber nicht nur zuhören kann er. Der Roboter erzählt Witze und tanzen kann er auch noch, doch dass wir Menschen einzigartig sind und es von uns keine Duplikationen und schon gar nicht 7.000 Exemplare gibt, das sollte ihm wohl noch jemand auf die Festplatte programmieren. Aber welcher Mensch, beziehungsweise Roboter, ist schon perfekt.
Frankfurt. 23.11.2017/ER. „Von mir gibt es über 7.000 Exemplare, wie viele gibt es von dir?“ Entgegnet der 1,20m große Roboter Pepper dem Moderator, Buchautor und Promerit-Vorstand Kai Anderson bei der Buchpräsentation von „Digital Human – Der Mensch im Mittelpunk der Digitalisierung“ (Campus Verlag) im Frankfurter Museum für Kommunikation, am vergangenen Donnerstagabend.
Herausgeber des Buches sind Lufthansa Vorstand Dr. Bettina Volkens und Veränderungsexperte Kai Anderson. Renommierte Co- Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft, stellen den Menschen in den Mittelpunkt der Digitalisierung und beantworten Fragen zum Thema HR und Digitalisierung. Die Autoren gehen zum Beispiel auf die Bedeutung von Geschäftsmodellen und Produktveränderungen im Rahmen der Digitalisierung ein. Auch die Sicherung, Entwicklung und das Wegfallen von Arbeitsplätzen durch die Digitalisierung stehen im Fokus.
Volkens ist im Vorstand der Lufthansa Group, welche durchaus eine Organisation reflektiert, die darauf geimpft ist, Mitarbeiter zu gewinnen und das Tagesgeschäft ständig durch neue Technologien und Entwicklungen zu optimieren. Das Buch enthält Ansätze zur humanen Form der Digitalisierung. Das bedeutet, dass das Bewusstsein der Menschen geschärft werden muss mit der Technik mitzugehen und diese in Unternehmen einzubringen, keineswegs aber von ihr ersetzt zu werden.
Programmierte Emotionen
Roboter Pepper verkörpert genau diesen Ansatz vor Ort. Er ist an diesem Abend zur Unterhaltung da und schnell wird klar, Pepper gibt den Gästen das Gefühl, uns zu verstehen und Emotionen zu erkennen. So führt er mit Anderson vor der geplanten Podiumsdiskussion einen fünfminütigen Dialog. Die Staatssekretärin und derzeitige CDU-Bürgermeisterkandidatin in Frankfurt, Dr. Bernadette Weyland, spricht in ihrer Laudatio von der Digitalisierung, die aus der Perspektive des Menschen heraus „ in das richtige Rampenlicht gerückt und als Chance gesehen werden muss“. Den Fokus legt sie deutlich auf administrative Arbeitsprozesse, die mithilfe der Digitalisierung viel schneller erfolgreich abgeschlossen werden können und plädiert auf eine rasche Änderung der Systeme gerade für Personalabteilungen und Behörden. Die anschließende Podiumsdiskussion wurde mit der Frage „Digitalisierung Ja oder Nein?“ eingeleitet. Die Antwort war bei allen Beteiligten ein klares „Ja“. Nur wenige fügten Bedenken, wie den Verlust von Arbeitsplätzen oder das Ausnutzen von künstlicher Intelligenz, hinzu. Teilnehmer der Podiumsdiskussion am Donnerstagabend waren unter anderem Frau Dr. Susanne Pauser, Vorstand Würtembergische Versicherungen und Prof. Dr. Andreas Peichl, Leiter ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragung. Heraus kristallisiert hat sich, dass die Unternehmen mit der Digitalisierung mitgehen und diese begleiten müssen. Alte, verhärtete Strukturen sollen aufgebrochen werden. „Warum arbeiten nicht viel mehr Unternehmen wie StartUps? […] Flexibler und weg vom Recruiting für 5 Jahre […] es kommt doch ständig anders.“ Auch die spezifischen Stellenbeschreibungen darf es, wenn es nach den Podiumsteilnehmern geht, so in ein paar Jahren nicht mehr geben. In Zukunft werden „Kundenversteher “ in Unternehmen genauso wichtig sein, wie Menschen die klassische Geschäftsmodelle verstehen und diese digital übersetzen können. Ansätze müssen bereits in den Universitäten geschaffen werden. Junge Menschen müssen Probleme lösen können und brauchen keinen Frontalunterricht. So einer der abschließenden Statements in der Diskussion.
Es scheint so als würde Pepper dem Gespräch die ganze Zeit neben der Bühne aufmerksam folgen. Aber nicht nur zuhören kann er. Der Roboter erzählt Witze und kann tanzen, doch dass wir Menschen einzigartig sind und es von uns keine Duplikationen und schon gar nicht 7.000 Exemplare gibt, das sollte ihm wohl noch jemand auf die Festplatte programmieren. Aber welcher Mensch, beziehungsweise Roboter, ist schon perfekt.
Journalistischer Beitrag Digital Human Frankfurt am Main- Museum für Kommunikation elPaRi Agency ● Verfasserin Emily Richter, Studentin an der HMKW Frankfurt am Main (Dozentin Jane Uhlig von JANE UHLIG PR) Fotos: Laslo Dani