Der Maler, Komponist und Mitbegründer des bekannten Wiener Klaviertrios, Marc Andeya-Trefny, überzeugt mit seinem faszinierenden Malstil. Die außergewöhnlichen Bilder des Allrounders begeistern und bleiben nachhaltig im Gedächtnis. Sie animieren zum Träumen, regen zum Nachdenken an und entführen den Betrachter in phantastische aber auch schmerzlich reale Welten.
Als Sohn des Schauspielerpaares Karl Trefny und Hermelinde Trefny wurde Marc Andeya-Trefny 1966 in Wien geboren. Er studierte Cello und Klavier am Konservatorium der Stadt Wien und Malerei an der Kunsthochschule Kassel. Unter dem Namen Marcus Trefny spielte der Künstler dreizehn Jahre lang als Mitbegründer und Cellist des Wiener Klaviertrios in allen wichtigen Veranstaltungssälen und Ländern der Welt.
Unzählige Tourneen führten Andeya-Trefny quer durch Europa, Amerika, Afrika, Japan und China. Andeya-Trefny konzertierte als Solocellist der Wiener Kammerphilharmonie und der Österreichisch-Ungarischen Haydnphilharmonie. Der Wiener Künstler gastierte regelmäßig im Wiener Musikverein, der Londoner Wigmore-Hall, der Carnegie-Hall/NewYork, bei der Schubertiade Schwarzenberg, dem Carinthischen Sommer, den Wiener Festwochen, dem Festival Aix en Provence, der Mozartwoche Salzburg, den Beethoventagen Bonn, dem Kammermusikfestival in Kuhmo/Finnland und den Festivals in Ottawa, Toronto und Lanaudiere.
Für seine virtuosen Auftritte wurde Marc Andeya-Trefny unter anderem mit dem Brucknerpreis der Wiener Symphoniker und das Dr. Karl-Böhm-Stipendium der Wiener Philharmoniker ausgezeichnet. „Als Mitglieder des ‚Wiener Klaviertrios‘ wurden wir auf der ganzen Welt als Kammermusik-Shootingstars gefeiert. So etwas fühlt sich natürlich großartig an,“ erinnert sich der Künstler.
Schicksalsschläge veränderten sein Leben – die bildende Kunst steht nun im Vordergrund
Doch dann trafen den Künstler einige schwere Schicksalsschläge: Andeya-Trefny erkrankte an einer Lähmung in der linken Hand – eine typische Streicherkrankheit, die schon für viele namhafte Musiker das abrupte Aus ihrer Karriere bedeutete. So erging es auch Andeya-Trefny. Zunächst versuchte er noch weiterzumachen, indem er sich seine Notenparts auf ein Vierfingersystem umschrieb. Auf Dauer schädigte dies aber seinen Schulter-Armbereich so gravierend, dass ihm nichts Anderes übrig blieb als auf dem Höhepunkt seiner Karriere einen Schlussstrich zu ziehen. Schweren Herzens musste er seinen Triokollegen seinen Ausstieg verkünden. Gleichzeitig zerbrach auch noch seine damalige Ehe. Dazu Andeya-Trefny: „Es war eine enorme Belastung. Alles, was ich mir damals aufgebaut hatte, brach über Nacht zusammen. Über 100 Konzerte spielte ich weltweit jedes Jahr, um plötzlich als unvermittelbarer Fall für‘s Arbeitsamt abgestempelt zu werden. Und dann, in der schlimmsten Phase, auch noch der Zusammenbruch meiner Familie. Doch zum Glück gibt es immer wieder neue Chancen im Leben.“
Als freischaffender Künstler stand der Musiker plötzlich vor dem Nichts. Doch er war sich der enormen Vielfalt seiner künstlerischen Talente durchaus bewusst und gab nicht auf. Der Allrounder verlagerte seine Tätigkeit ab diesem Zeitpunkt mehr auf die bildende Kunst – und das mit großem Erfolg.
Eine Zeit reger Ausstellungstätigkeit folgte. Unter anderem kreierte der Künstler Installationen in der Wiener Stadthalle und dem Wiener Rathaus. Er gestaltete einen Erlebnisparcours auf Schloss Laiben und präsentierte seine bildnerischen Arbeiten im ‚Art-Club‘ der Wiener UNO-City.
Gemeinsam mit dem Duftkünstler Yogesh rief Marc Andeya-Trefny im Jahr 2001 das Projekt SENSART – Die Kunst der Sinne ins Leben. Durch die künstlerische Symbiose von Yogeshs Duftkreationen mit Andeya-Trefnys Malerei, Musikkompositionen und Lyrik ermöglicht SENSART eine völlig neuartige Verschmelzung sinnlicher Wahrnehmungen. „SENSART war wirklich ein überraschendes Projekt. Mehrere Sinne gleichzeitig anzusprechen ist eine meditative Angelegenheit, darüber hinaus kann diese Art Kunst, wie es der Primar der Sozialpsychiatrie des AKH anlässlich einer SENSART- Ausstellung formuliert hat, eine äußerst heilsame Wirkung entwickeln.“
1991 wurde Andeya-Trefny das Diploma d’ Onore der Accademia Chigiana/Siena verliehen und sein Projekt SENSART wurde 2005 von der Wiener Wirtschaftskammer ausgezeichnet.
2007 übernahm Andeya-Trefny dann im Auftrag des Landes Niederösterreich die künstlerische Leitung der Malakademie Niederösterreich/Tulln. Seit 2011 kuratiert er dort auuch die alle zwei Jahre stattfindende Gemeinschaftsausstellung „Kunst im Tullner Raum“. Zudem gab der Künstler Meisterkurse in London, Helsinki, Kanada und den USA.
Marc Andeya-Trefnys Bilder sind beeindruckend und außergewöhnlich. Sie haben einen klaren Wiedererkennungswert und meist auch eine tiefere Botschaft. Der Künstler setzt gerne auf eine Mischung aus Ölmalerei, Zeichnung und Collage und kombiniert unterschiedlichste Materialien wie Sand, Metall, diverse Knetmassen, Pappe und Papier.
Auch die Musik hat immer noch Platz im Leben des Allround-Talents
Die Gemälde und Zeichnungen Andeya-Trefnys sind von Musik inspiriert. „Während des Malens oder Zeichnens höre ich immer Musik, die meine Bildinhalte maßgeblich mitbestimmt, ja, selbst mit der farblichen Gestaltung nehme ich Bezug auf den Charakter und die Klangfarben des entsprechenden Musikstücks. Auf diese Weise wird der künstlerische Prozess für mich zu einem ungemein facettenreichen und tiefgreifenden Erlebnis,“ so der Küstler.
Neben dem Malen komponiert Andeya-Trefny erfolgreich Theater- und Filmmusik. Unter seinen Kompositionen ein Kindermusical für die Komödienspiele Porcia und zahlreiche Vertonungen von ORF-Produktionen. Seine Diskographie umfasst bislang elf CD-Veröffentlichungen.
„Die Musik hat für mich nach wie vor einen extrem hohen Stellenwert und ich bin dankbar, dass ich mich diesbezüglich auch weiterhin entfalten kann und darf,“ erklärt Andeya-Trefny.
Und das ist immer noch nicht alles
Denn zu all seinen Bildern schreibt Marc Andeya-Trefny auch Gedichte. Deren Themen und Stimmungen beziehen sich sowohl auf die visuellen Inhalte seiner Gemälde als auch auf die Musik, die ihn inspiriert. Nicht selten sind sie auch Resultate beinahe abstrakter Assoziationsketten.
„Bild und Gedicht stellen für mich eine lebendige Symbiose dar, weshalb ich sie auch sehr gerne in Kombination präsentiere,“ so Andeya-Trefny.
In Kürze darf man sich auf die Veröffentlichung zweier Romane des Ausnahmekünstlers freuen.
Hier einige der nächsten Ausstellungstermine:
Von 16. bis 30. März 2018 sind seine Bilder unter dem Motto ‚Die Dyamik der Stille‘ in der Galerie ‚Eine ARTGalerie‘ in Mödling zu sehen – ein Gemeinschaftsprojekt mit der renommierten Keramikkünstlerin Brigitte Saugstad.
Vernissage: Freitag, 16. März, ‚Eine ARTGalerie‘, 2340 Mödling, Fleischg. 6.
Finissage: Freitag, 30. März.
Von 29. November bis 9. Dezember 2018 stellt Andeya-Trefny seine Werke – wiederum gemeinsam mit Künstlerkollegin Brigitte Saugstad – im KUNST.WERK St. Pölten aus.
Vernissage: 29. November 2018, 19 Uhr Linzer Straße 16, 3100 St. Pölten.
Webiste des Künstlers: https://www.marcandeya-trefny.com/
Facebookseite: https://www.facebook.com/marc.andeyatrefny
Privates Glück
Marc Andeya-Trefny hat übrigens noch einmal geheiratet. Seither lebt er glücklich mit seiner Frau, der Schauspielerin Christina Trefny, und seinem Sohn Raphael zusammen.
Für seine Frau Christina schrieb er folgendes Gedicht:
UNFASSBARES
mit Dir von einem Wunder ins andere gestolpert,
gemeinsam alle Logik besiegend
und mit schlafwandlerischer Sicherheit
an die Hauptschlagader des Lebens gelangt,
hilflos beglückt,
Hand in Hand zurückgekehrt
in ungezählte Jahrtausende
fragloser Vertrautheit
© Marc Andeya-Trefny
Text: Dr. Lydia Polwin-Plass