Die Planungszeit des Platzes rund um die Friedberger Warte hat 20 Jahre gedauert. Im Bier- und Apfelweinlokal Friedberger Warte wurde jetzt die Eröffnung des Platzes rund um die Friedberger Warte mit zahlreichen Gästen gefeiert. Michael Mauersberger, Hoteldirektor des Best Western Premier IB Hotel Friedberger Warte spricht im Interview über die Neugestaltung des Platzes rund um die Friedberger Warte, die ersten Planungen zum Umbau und die offizielle Eröffnung mit Staatsministerin Dr. Bernadette Weyland und den Komikern Bodo Bach und Andy Ost.
Seit wann betreibt das Best Western Premier IB Hotel Friedberger Warte das Bier- und Apfelweinlokal Friedberger Warte?
Michael Mauersberger: Seit 2009.
Warum übernimmt ein Hotel ein Apfelweinlokal?
Es gab 2008 die Gelegenheit, den Pachtvertrag der Friedberger Warte zu übernehmen. Die Idee hinter der „Übernahme“ bestand darin, mit dem Lokal ein Angebot für die Menschen im Frankfurter Norden zu schaffen, das mit einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis und guter Qualität punktet. Natürlich war es auch verlockend, den Namensgeber des Hotels selbst zu bewirtschaften.
Ein weiterer positiver Aspekt war, dass wir die Auszubildenden des Hotels nun auch auf anderem Terrain ausbilden konnten. Und unsere Tagungsgäste schätzen es noch heute, in der Warte eine Abwechslung zum Hotelangebot zu finden.
Wie lange gibt es die Friedberger Warte schon als Apfelweinlokal? Oder haben Sie daraus erst ein Apfelweinlokal gemacht?
Seit über 200 Jahren ist das Lokal schon ein Apfelweinlokal. Unser Anteil bestand darin, es attraktiver zu machen und durch die schwere Baustellenzeit der letzten 8 Jahre zu führen. Das war sicher nicht leicht.
Im Übrigen haben wir vor 2 Jahren mit Frankfurts größter Kuchentheke (über 60 Meter) nicht nur im Hotel Geburtstag gefeiert, sondern auch 200 Jahre Bier und Apfelweinlokal Friedberger Warte. Zum Event kamen über 3.500 Menschen.
Wann begannen die ersten Planungen zum Umbau des Platzes am Bier- und Apfelweinlokal Friedberger Warte?
Das ist eine lange Geschichte. Die ersten Planungen zum Umbau des Platzes an der Friedberger Warte begannen lt. Stadtrat Klaus Oesterling im Jahre 1995. Damit begann die Neugestaltung des Platzes vor der Warte zu einem multifunktionalen Platz und die Einweihung der Straßenbahnlinie 18.
Es gab eine längere Toilettengeschichte…
Die Restaurierung der Toiletten hat uns einundeinhalb Jahre beschäftigt, besonders zum Leidwesen unserer Gäste. Da die Friedberger Warte ein denkmalgeschütztes Gebäude ist, das der Stadt Frankfurt gehört, bedarf es einiger Genehmigungsprozesse, bis ein Bauvorhaben durchgeführt werden kann. So war das auch hier der Fall. Leider mit unvorhersebaren Hürden. So wurden zum Beispiel während der Renovierungsarbeiten der Toiletten defekte Holzbalken in der Decke gefunden, die von einem Gutachter geprüft wurden, im Anschluss musste sich mit dem Denkmalamt abgestimmt werden, letztlich wurde neu ausgeschrieben werden. Alles sehr langwierige Prozesse.
Das Jahr 1995 war allgemein ein spannendes Jahr?
Neben der Gründung von Google, dem iPhone und der Siege von Steffi Graf und Borussia Dortmund begann ja die Stadt Frankfurt mit den Planungen des Umbaus. Wir können hier von einer 20 Jahre langen Planungszeit sprechen.
War es schwierig so ein altes Lokal zu übernehmen?
Wir haben gewusst, dass es nicht einfach sein wird, aber letztendlich wurde die Friedberger Warte wieder ein schönes Ausflugsziel, und niemand braucht mehr zum Verkosten von Äppelwoi und hessischen Gerichten von Frankfurts Norden nach Sachsenhausen zu fahren.
Endlich ist hier ein schicker Platz entstanden. Was bedeutete die Neugestaltung des Platzes rund um die Friedberger Warte?
Die Neugestaltung war ein großes Glück für die Friedberger Warte. Endlich wird das Lokal als solches wahrgenommen, über 70.000 vorbeifahrende Pkw-Fahrer sehen das Apfelweinlokal nun umrahmt vom neuen schönen Platz. Der Platz wird auch von vielen Anwohnern als kleines Ausflugsziel verstanden, was auch der Warte guttut.
Was steht denn jetzt Besonderes auf der Speisekarte?
Was das Essen und Trinken angeht, so haben die Gäste eine große Auswahl auf der Speisekarte: Angeboten wird zum Beispiel Gegrilltes Rippchen mit Sauerkraut und Kartoffelstampf, Frankfurter Grie Soß‘ mit Eiern und Salzkartoffeln oder ein klassisches Schnitzel mit Bratkartoffeln und Gurkensalat. Aber auch für den süßen Gaumen werden schmackhafte Leckereine angeboten, wie Apfelringe mit Zucker, Zimt und Vanilleeis und selbstverständlich gibt es verschiedene hessische Getränke.
Die Eröffnung war ein großer Erfolg und wurde sogar an zwei Tagen gefeiert …
Ja. Bereits einen Tag zuvor waren die Anwohner zu Speis und Trank eingeladen. Am nächsten Tag kamen Geschäftsfreunde, Dauerkunden sowie Prominente der Stadt Frankfurt um das Round-up hessischer Spezialitäten und Delikatessen in der neuen – alten – Umgebung zu testen. Mit dabei u.a.: Staatsministerin Dr. Bernadette Weyland, James Herrmann, Generalkonsul der Vereinigten Staaten von Amerika und IB-Vorstand Thiemo Fojkar.
Und was stand auf den Tischen?
Schon vor der offiziellen Eröffnung servierten wir ein kleines Vorspeisen-Ensemble in kleinen Gefäßen – wie sommerliche Blattsalate, Matjestartar, Gurkenkaltschale, Handkäs und anschließend ging es mit klassisch-hessischen Gerichten schmackhaft und vor allem lustig weiter. Denn an diesem Abend wurde viel gelacht.
Programmteil war ja Humor auf hessisch mit Bodo Bach – und die sogenannte vegane Ernährungsphobie wurde auch auf die Schippe genommen …
Stimmt. Zu Gast am Eröffnungsabend waren der Musik-Kabarettist und Stand-up Komödiant Andy Ost und als Hauptattraktion der Komiker Bodo Bach mit seinem Humor auf Hessisch („ich bin net wie die annern, ich bin schlimmer“) mit Auszügen aus seinem neuen Programm „Pech gehabt“. Er glossierte das übertriebene Sicherheitsdenken, dass Kinder kaum noch zwischen Land und Stadt unterscheiden, nahm die vegane Ernährungsphobie auf die Schippe und erzählte von seinem abenteuerlichen Besuch bei IKEA. Zum Schluss rief er dem Publikum zu, „nicht das kleine Glück zu versäumen, weil man ständig auf das große warte“.
In diesem Sinne ein schönes Schlusswort. Vielen Dank!
(Das Gespräch führte Jane Uhlig)
Die Friedberger Warte, erbaut im spätgotischen Stil, ist im Eigentum der Stadt und wurde erstmals 1350 erwähnt. Ihre Funktion als militärischer Verteidigungspunkt erfüllte sie nur 1546, als die Frankfurter im schmalkaldischen Krieg die Kaisertruppen abwehrten. Später war sie Zollstation und Feuerwache. Seit 1815 ist sie ein beliebtes Restaurant und Apfelweinlokal.
Öffnungszeiten der Friedberger Warte: Von April bis September: montags bis samstags von 17 bis 23 Uhr, sonn- und feiertags von 12-23 Uhr.
Von Oktober bis März: montags und dienstags Ruhetag, mittwochs bis samstags 17- 23 Uhr, sonn-und feiertags 12-23 Uhr
Infos und Reservierungen: (069)592465 und info@friedbergerwarte.de
Adresse: Friedberger Landstraße 414