Elfjährige britische Zwillinge sind die jüngsten und eine 104 Jahre alte Tanzlehrerin die älteste, die zum Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. mit royalen Ehren ausgezeichnet werden.
Elena und Ruben Evans-Guillen aus Warrington in Nordwestengland erhalten als Würdigung ihrer jahrelangen Spendensammlungen je eine British-Empire-Medaille (BEM), die als Anerkennung für Dienste an der örtlichen Gemeinde gilt, wie der Palast am späten Mittwochabend mitteilte. Sie hatten bereits mit sechs Jahren an einem Spendenlauf teilgenommen. Seitdem setzten sich die Geschwister mit zahlreichen weiteren Sportaktivitäten wie Kajakfahren und Klettern für wohltätige Zwecke ein. Zuletzt sammelten sie 50.000 Pfund (58.700 Euro) für den Nationalen Gesundheitsdienst (NHS).
Die Seniorin Angela Redgrave aus der südwestenglischen Stadt Bristol wird ebenfalls mit der BEM für ihr Lebenswerk geehrt. Sie hatte erst vergleichsweise spät, mit zehn Jahren, mit dem Tanzen begonnen. 1970 übernahm sie dann die Leitung einer Tanzschule, wo sie Tausende unterrichtete. Während der Corona-Lockdowns organisierte Redgrave gemeinsam mit ihrer Tochter Felicity, die mittlerweile die Schule übernommen hat, einen Online-Unterricht.
Traditionell ehrt die Königin bei den «Queen’s Birthday Honours» zu Ehren ihres Geburtstags Dutzende prominente und weniger bekannte Menschen, die sich um die Allgemeinheit und den Staat verdient gemacht haben. Das britische Ordenssystem ist vielfältig: Am bekanntesten ist die Ritterwürde, die mit einer Erhebung zum Sir oder zur Dame einhergeht. Abgestuft darunter sind die Orden CBE, OBE und MBE zu finden: Die Titel lauten in Gänze Commander, Officer und Member of the British Empire.
Geehrt werden in diesem Jahr unter anderem auch der «Homeland»-Schauspieler Damian Lewis und die Modedesignerin Stella McCartney, die jeweils einen CBE erhalten, sowie die Fußballer Gareth Bale und James Milner, die zu MBE ernannt werden. Mehrere Politikerinnen und Politiker werden in den Adelsstand erhoben, darunter die nordirische Ex-Regierungschefin Arlene Foster. Der Chef des englischen Gesundheitsdiensts NHS, Stephen Powis, wird in Anerkennung seines Einsatzes in der Corona-Pandemie zum Ritter.
Einen besonderen Titel darf der Schriftsteller Sir Salman Rushdie künftig tragen: Er wird zum Companion of Honour ernannt. Diesem Orden gehören höchstens 65 Persönlichkeiten an, die besondere Verdienste etwa in Literatur, Naturwissenschaften oder Musik geleistet haben.